Utl.: Europaabgeordnete will mehr Flexibilität im Budget und rasche Ausschöpfung der veranschlagten sechs Milliarden
Wien (OTS/SK) - Heute, Donnerstag, wollen die Staats- und Regierungschefs Maßnahmen setzen, um die Jugendarbeitslosigkeit in Europa zu bekämpfen. "Es ist höchst an der Zeit, dass den Worten nun Taten folgen. Wir wissen bereits seit langem, wie fatal die Situation in einigen EU-Mitgliedsländern ist. Nun müssen endlich die notwendigen Mittel freigemacht werden, um die Jugendlichen zu unterstützen", so die SPÖ-EU-Abgeordnete Evelyn Regner.
Sie verweist darauf, dass die geplanten sechs Milliarden Euro nicht ausreichen werden, um eine nachhaltige Verbesserung zu erzielen. "Die Internationale Arbeitsorganisation hat berechnet, dass rund 21 Milliarden notwendig wären, um die Jugendgarantie effektiv umsetzen zu können. Dieser Betrag ist angemessen, wenn man bedenkt, dass laut ILO die Jugendarbeitslosigkeit Kosten von 153 Milliarden pro Jahr verursacht", unterstreicht Regner. Die rigide Sparpolitik der vergangenen Jahre habe zu einem sprunghaften Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit geführt, von diesem Kurs müsse man endlich abweichen, denn "nur wenn wir Wachstum und Beschäftigung ankurbeln, kann auch die Arbeitslosenquote wieder sinken".
Im Zusammenhang mit dem EU Budget merkt die Europaparlamentarierin an, dass man mehr Flexibilität benötige, dann wäre es auch möglich, ungenutzte Mittel aus diversen Fonds im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit einzusetzen. Ebenso müsse man dafür Sorge tragen, dass die veranschlagten sechs Milliarden in den ersten beiden Jahren ausgeschöpft werden, um ein Mindestmaß an Wirksamkeit zu erzielen. "Darüber hinaus ist auch das Engagement der Nationalstaaten gefragt, sie müssen rasch Maßnahmen setzen, denn sonst spitzt sich die Lage weiter zu", so Regner.
Sie fordert darüber hinaus, dass die duale Ausbildung in möglichst vielen Mitgliedstaaten umgesetzt wird. "Österreich und Deutschland haben mit diesem Modell gute Erfahrungen gemacht, darin liegen auch für andere Länder echte Chancen, den Jugendlichen eine fundierte Ausbildung zu ermöglichen, die auch den jeweiligen Wirtschaftsstandorten nützt", sagt Regner.
Darüber hinaus müssen endlich der angekündigte Qualitätsrahmen für Praktika umgesetzt werden, denn "viele Praktikanten werden nicht oder nicht ausreichend bezahlt und haben keine soziale Absicherung. Vielmehr werden Praktika von Unternehmen oder Organisationen dazu benützt, um billig zu Arbeitskräften zu kommen." Es könne nicht länger hingenommen werden, dass junge Menschen jahrelang ein Praktikum nach dem anderen absolvieren, ihnen der Zugang zum regulären Arbeitsmarkt aber verwehrt bleibe.